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Philip Roth – Verschwörung gegen Amerika

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"Verschwörung gegen Amerika" von Philip Roth ist ein 2004 veröffentlichter alternativer Geschichtsroman. Er stellt sich vor, dass Charles Lindbergh 1940 US-Präsident wird, was die jüdische Familie Roth und die jüdische Gemeinschaft stark beeinflusst.

Lindberghs Wahl schockiert die jüdische Gemeinschaft. Die Roths erleben zunehmenden Antisemitismus, was zu innerfamiliären Spannungen führt. Schließlich endet Lindberghs Präsidentschaft abrupt und Roosevelt kehrt zurück. Roth behandelt eindrucksvoll Themen wie Antisemitismus, Demokratie und Freiheit, indem er eine alternative Realität erschafft, die die Verletzlichkeit demokratischer Institutionen und die Bedeutung des Widerstands gegen Intoleranz verdeutlicht.

Eindrucksvoll ist die Parallele zur Wahl von Donald Trump, ebenfalls ein Außenseiter mit rechtsradikalen Tendenzen, was zeigt, wie vorausschauend Roths Szenario 15 Jahre vor Trumps Wahl war. Die amerikanische Gesellschaft hat eine lange Geschichte von Radikalismus, die weit vor der Wahl Trumps begann. Elemente wie Antisemitismus, Rassismus und Populismus sind tief verwurzelt und treten in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und politischer Instabilität stärker hervor. Roths Roman spiegelt diese tief liegenden Strömungen wider und zeigt, dass der Aufstieg von extremen politischen Bewegungen nicht plötzlich, sondern das Ergebnis langjähriger gesellschaftlicher Entwicklungen ist. Die Wahl von Außenseitern wie Lindbergh und Trump deutet auf eine Unzufriedenheit mit dem Establishment und eine Sehnsucht nach radikalen Veränderungen hin, die in der amerikanischen Geschichte immer wieder auftauchen.